Aila Nette Hildebrandt

Bildergeschichte

Aus den Briefen von Ailas Familie und einzelnen Elementen eigener Kunstwerke, in denen ich eine Verbindung zu Aila sah, entstand ein neues Bild.

Ein besonderer Teil dieses Bildes ist ein Auszug aus Ailas Songbook – einem Notizbuch, in das sie die Lieder schrieb, die sie liebte, um sie nachzuspielen. Aila war eine begabte Musikerin.

Ihre Mutter ließ dieses Songbook vervielfältigen und verschenkte es an all jene, die ebenfalls einen Zugang zur Musik haben.

Was für eine liebevolle Möglichkeit, Ailas Leidenschaft für Musik weiterzutragen.

Das Ailafest

Ailas Mutter und ihre Familie kamen auf eine wunderbare Idee: Sie luden alle Menschen, die Aila und ihnen nahestanden, zu einem Fest ein, bei dem es darum ging, die schönen Momente der Erinnerung, die Musik, die Kunst und die Ideale, die Aila ausmachten, zu teilen und zu feiern. Aber nicht nur das – dieser Tag sollte auch ein Raum sein, in dem die Gefühle der Trauer, die sich zwar wandeln mögen – abhängig von Beziehung und Nähe –, aber nicht einfach verschwinden, miteinander geteilt werden durften. Lachen war okay, Weinen war okay, Geschichten teilen – und auch gemeinsames Schweigen.

Ich durfte für diesen Tag einen kreativen Bereich einrichten, an dem jede und jeder sich mit oder ohne künstlerische Anleitung kreativ ausleben konnte. Einige taten es ganz für sich allein, andere schauten den Malenden nur zu – was ebenso heilsam sein kann. Wieder andere malten gemeinsam und tauschten dabei Geschichten aus.

Es war für mich ein besonderes Erlebnis, das mir erneut den Wert von Kreativität und Kunst verdeutlichte, und ich bin Aila und ihrer Familie sehr dankbar, dass ich daran so teilhaben durfte.

Aus den Bildern, die an diesem Tag entstanden, wurde eine neue Karte für das nächste Ailafest gestaltet – sie besteht aus Elementen dieses besonderen Tages.

Ein Mensch verschwindet nicht einfach aus dem Leben derjenigen, die ihn geliebt haben – er hinterlässt Spuren in ihrem Leben. Oder eher gesagt: einen Pfad.

Das Bedürfnis, diesen Pfad – oder vielleicht sogar einen Weg oder bei manchen sogar eine Straße – wieder zu beschreiten und ihn weiterzugehen, kann viel Mut und Kraft kosten. Doch ich bin mir sicher, dass es sich lohnt.

Danke, Aila. Und danke an deine wundervolle Familie.